KANBAN (japanisch - Karte, Tafel) ist ein, von der Firma Toyota entwickeltes System, das bei der Produktionssteuerung das Prinzip der Produktion auf Zuruf ausnutzt und manchmal auch Zugsteuerungssystem genannt wird. Es wird nur das produziert, was der Kunde wirklich in der Menge und in der Zeit fordert. Im KANBAN-System sind die Lieferanten-Abnehmer-Beziehungen genau definiert, d.h. die Arbeitsplätze, die gegenseitig Material und Halbzeuge liefern und abnehmen.
Das KANBAN-System nutzt als Signalisation des Absinken der Vorräte unter festgelegtes Niveau. Diese Signalisation ist für die vorgeordnete Produktionsstufe Produktionsbefehl.
Die Kosten für seine Einführung sind im Vergleich mit anderen Systemen der Werkstattsteuerung unbedeutend. Diese Tatsache unterstützen folgende Angaben, die aus Analyse in 100 Betrieben, in denen KANBAN implementiert wurde, gewonnen wurden:
- Vorratssenkung in der Produktion um 60-90%,
- Reduktion der Einrichtzeiten um auf ca. 95%,
- Verkürzung der Produktionsdurchlaufzeiten um 50-80%,
- Reduktion des Flächenbedarfs um ca. 50%,
- Senkung der Personalkosten um ca. 60%,
- Senkung der Kosten für die Qualität um 20-60%.
Gründe für die Einführung des KANBAN-Systems
- Senken der Produktionslose, dadurch ist eine flexible Reaktion auf die Kundenbedürfnisse möglich.
- Schnelle Reaktion auf Forderungen.
- Qualitätskontrolle nicht erforderlich.
- Komplettierung vorab möglich.
- Reduzierung der Fehlerhäufigkeit.
- Niedrigere Transportkosten.
- Niedrigere Kosten für die Ermittlung sich wiederholender Informationen.
- Geringere Anzahl Warenannahmen.
- Keine einzelnen Anfragen und Bestellungen.
- Keine Lagerkosten.
- Bezahlung erst nach Warenverbrauch.
- Keine Überwachung von Bestellungsterminen.
- Freigewordenes Kapital durch Senken der Lagerkosten.
- Stark vereinfachte Kontrolle der Lieferscheine und der Rechnungen.
- Einfach (einfache Regeln für die Steuerung, meist mechanische Mittel).
- Geringere Anzahl der Teile im Umlauf.
- Niedrigerer Raumanspruch und niedrigerer Verlust wegen Ausschussproduktion.
- Produktion zum tatsächlich benötigtem Zeitpunkt (Just-in-time).
- Visuelles Steuersystem (Sehen der hervorgehobenen Informationen).
- Senken der Anschaffungszeit.
- Transparente Geschäftsbeziehungen.
- Außer diesen Verbindungselementen gehören in diese Kategorie sog. C-Teile, von denen bekannt ist, dass sie billig gekauft aber teuer angeschafft werden. Erprobte Regel ist, dass der Gesamtwert dieser Teile zu 80 % aus dem Anschaffungspreis und nur zu 20 % aus dem Eigenwert besteht.